Klaus bei Anna von Herden

Dienstag, den 05. Oktober 2010 um 17:00 Uhr
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1010jena09.JPG Jena ist ja die Stadt der Wissenschaft in Thüringen. Bei seinem letzten Besuch dort am 3. Oktober konnte sich Klaus davon hautnah überzeugen. Eine unglaubliche Erfindung konnte er bestaunen: eine Zeitmaschine. Alle paar Tage ermöglicht es diese Maschine Zeitreisen zu unternehmen. Das einzige was man dazu machen muss, ist sich zu einer ganz bestimmten Zeit an einem ganz bestimmten Ort in Jena einzufinden.

Der Hanfried eignet sich aufgrund seiner elektrometallischen Eigenschaften besonders gut dazu. Die genaue Anleitung für diese Maschine kann man auf der Internetseite jena4you nachlesen. Dort steht auch, in welche Zeit man reisen kann. Die Zeit Luthers und der Reformation stand letztes Wochenende auf dem Programm. Das wollte Klaus unbedingt mal ausprobieren. Kaum dort angekommen, traf ihn ein Lichtstrahl und da war er auch schon im 16. Jahrhundert. Dort wurde er von einer gewissen Frau von Herden begrüßt. Anna, wie er sie später nennen durfte, war zunächst von solch einer Kuriosität verblüfft. „Ein rundes Ding aus Pantoffeln?“ fragte sie entsetzt. Er hatte es schwer zu erklären, wer er eigentlich war. Selbst so einfache Dinge wie Kartoffeln waren der guten Frau offenbar noch nicht bekannt. Und das, obwohl sie die Wirtin der "Sonne" war und eigentlich alles an kulinarischen Errungenschaften des Thüringer Landes kannte und auch fleißig anbot. Schnell eilten einige ihrer Gäste herbei um sich dieses niedliche Ding anzusehen. Einige schlossen Klaus sofort ins Herz, andere wiederum waren skeptisch ob dieser neuartigen Erfindung, die aus irgendwelchen Erdfrüchten aus America hergestellt wird. Die "Sonne" war zu dieser Zeit die einzige Herberge der Stadt, in der auch Fremde absteigen konnten. So kamen Annas Gäste von sehr weit her. Manche sogar aus Wittenberg und Meiningen. Eine Meiningerin war die einzige, die mitschrieb, als Klaus sein Kloßrezept verriet. Alle anderen hörten zwar zu, schienen aber nicht weiter am Klößekochen interessiert zu sein. Oder sie vergaßen nach dem fünften Kräuterschnaps alles, was sie sich eigentlich merken wollten. Die Frau aus Meinigen aber fand, dass es doch gar keine schlechte Idee sei, Erdäpfel in genießbare Form zu bringen. Leicht angeheitert verriet sie Klaus später ihren Plan: sie wollte es in ein Medaillon stecken und ihrer ältesten Tochter vererben. Alle Generationen nach ihr sollten es genauso machen. Vielleicht kommen ja irgendwann einmal diese Tartufolos aus America und eine ihrer Ur-Enkelinnen kann das Rezept mal ausprobieren. Und wird damit steinreich! Klaus war sich etwas unsicher, ob er mit seinem lauten Auftritt vielleicht das Raum-Zeit-Kontinuum durcheinander gebracht hatte und beschloss nun etwas vorsichtiger zu agieren und eher im Hintergrund zu bleiben. Vielleicht war es aber unvermeidlich das Rezept auszuplaudern, damit es später mal erfunden werden kann? Dass also in unserer Gegenwart längst klar ist, dass Klaus vor Jahrhunderten in Jena war? Er blieb nachdenklich und folgte der Wirtin, die ihren Gästen nun die Stadt zeigte. Auf einen ihrer letzten Gäste war sie dabei besonders stolz. Ein gewisser Luther war in Jena und hat seine Pläne vorgestellt, wie die seiner Meinung nach überkommene Kirche reformiert werden konnte. So besuchten sie nun die Stätten seines Jenaer Aufenthalts und hörten viele Geschichten über den Reformator. Die Zeit verging wie im Flug und schon zerrte die Zeitmaschine an Klaus, ihn in die Gegenwart zurückzuholen. Als sie gerade die Tür von St. Michael öffneten, war er plötzlich wieder in der Gegenwart. Als erstes hörte er Gabys Stimme: „Das ist er!“ „Wer?“ fragte Klaus verwundert. Luther? Tatsächlich. Luther war hier, aber die Tafel an der Wand verriet, dass dies schon lange her sein muss. Klaus war also sicher wieder in der Gegenwart. Gaby meinte aber nicht Luther, sie meinte einen anderen. Dies ist aber eine andere Geschichte…

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Aktualisiert ( Samstag, den 09. Oktober 2010 um 08:14 Uhr )